Von ständiger Überwachung, Bewegungseinschränkungen und Kontaktverboten über Zwangsverheiratung bis hin zu schwerer Misshandlung und sogar Mord – Gewalt im Namen der „Ehre“ kann viele Formen annehmen. Sie fußt auf im Familiensystem und im sozialen Umfeld verankerten patriarchalen Normen. Viele Betroffene haben die Beschränkung ihrer Freiheits- und Selbstbestimmungsrechte verinnerlicht, geraten aber im Laufe ihres Lebens in Konflikt damit und fühlen sich zwischen der Loyalität zu ihrer Familie und ihrem eigenen Weg hin- und hergerissen. Das komplexe Phänomen der Ehrgewalt richtig zu verstehen und Betroffene gut zu unterstützen, ist für Fachkräfte eine große Herausforderung.

Um die Auseinandersetzung mit Ehrgewalt zu befördern und sowohl die Hilfestrukturen als auch die Qualifikation von Fachkräften weiterzuentwickeln, wurde „Hessen gegen Ehrgewalt“ (2-Regionen-Modell) gegründet. Auf dem Fachtag werden die Arbeitsergebnisse und Expertise in den Bereichen Intervention, Prävention und Netzwerkarbeit in die Fachöffentlichkeit getragen. Zudem soll es einen Austausch geben zu den Themen:

– Was sind die Hintergründe von Gewalt im Namen der „Ehre“ und wie ist die Situation der Betroffenen?

– Welche Hilfen sind nötig und wie kann der Zugang zum Hilfesystem verbessert werden?

– Wie kann die Gefährdung angemessen beurteilt werden?

– Welche präventiven Ansätze haben sich als hilfreich erwiesen?

– Wie kann das Netzwerk bei Intervention und Prävention unterstützen?

Anbei finden Sie den Flyer des Fachtags. Informationen zur Anmeldung finden Sie hier.